In dieser Woche beschäftigt sich unser Advocacy Blog mit einem Dokumentarfilm, der junge alleinreisende geflüchtete Männer auf der berüchtigten Balkanroute begleitet und ihre Geschichte über Grenzen hinweg erzählt.
„Shadow Game" (2021), realisiert von den niederländischen Filmschaffenden Eefje Blankevoort und Els van Driel, ist ein eindrucksvoller Dokumentarfilm, der das Leben mehrerer Jugendlicher einfängt, die aus ihrer Heimat geflohen sind um in Europa Schutz zu suchen. Ihre gefährliche Reise über den Balkan nach Westeuropa nennen sie „das Spiel“ – eine zynische Bezeichnung, die sie für die lebensgefährlichen Herausforderungen ihrer Flucht motivieren soll. Das Spiel besteht aus mehreren Etappen, die in verschiedene Kategorien wie das „Zugspiel“ oder das „Laufspiel“ unterteilt werden. Für SK (15) aus Afghanistan ist das Spiel eine Art Mission, die sie bewältigen müssen. Scheitern bedeutet nicht aufzugeben, sondern es beim nächsten Mal erneut zu versuchen.
Der Film führt uns nah an das Leben dieser unbegleiteten Minderjährigen heran, die mit bemerkenswerter Ausdauer und Widerstandskraft versuchen, die Grenzen Europas zu überwinden und gegen aggressive Grenzpolizist*innen, reißende Flüsse und verschneite Landschaften anzukämpfen. Während Mohammed (14) und Shiro (15) aus Syrien von ihren Reisegefährt*innen getrennt werden, sehen wir Yaseen (17) aus Pakistan, wie er eine Katze, die er gefunden hat, liebevoll umsorgt.
Die Jugendlichen, die Teile ihrer Reise mit ihren Smartphones dokumentieren, erleben die weitreichenden und oft grausamen Konsequenzen der europäischen Asylpolitik. Ihre gefährliche Reise dauert oft Monate oder gar Jahre, während sie ihr Leben riskieren und gezwungen sind, viel zu schnell erwachsen zu werden. „Shadow Game“ ist ein Porträt dieser Jugendlichen, das einen intimen Einblick in ihre Lebensrealität gewährt.
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